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21. Juni Sommersonnenwende: Die magische Nacht

Der Sommer beginnt offiziell und am 21. Juni findet sie statt: die Sommersonnenwende, auch Mittsommer genannt! Seit jeher wurde dieser Zeitpunkt gefeiert und mit zahlreichen Bräuchen und Ritualen begangen, eben weil die Sonne als wiederkehrendes Licht verehrt und gefeiert wird. Je stärker der Unterschied zwischen dem kalten Winter und den warmen Sommertagen ist und war, desto intensiver wird Mittsommer auch gefeiert.

In vielen Ländern wird die Sommersonnenwende als Beginn des Sommers angesehen. Die Sonne hat nun ihren höchsten mittäglichen Stand und der längste Tag und die kürzeste Nacht liegen vor uns. In den nordischen Ländern wird in dieser Nacht die Sonne überhaupt nicht untergehen und als Mitternachtssonne die gesamte Nacht hindurch scheinen. Die „Weißen Nächte“ beginnen.

Mit dem Fest des Feuers und des Lichts soll die Besinnung auf die kürzer werdenden Sonnenstunden gelenkt werden. Stonehenge, so wird vermutet, ist ein Platz, der schon seit langer Zeit als Festort für die Sommersonnenwende genutzt wurde. Es zeigt, dass die Faszination für die Jahreszeiten und den Sonnenstand bereits über Jahrtausende die Menschen in ihren Bann zog.

Was für Bräuche, Traditionen und Überlieferungen gibt es? Hier und da wurden Feuerräder die Berge hinabgerollt und so der Lauf der Sonne dargestellt. Große Feuer wurden entfacht und Opfergaben ins Feuer geworfen, um die Geister für die Ernte milde zu stimmen. Zog der Rauch des Feuers also über das Feld, so konnte wohl eine gute Ernte erwartet werden. Frauen und Mädchen banden Blütenkränze und schmückten sich mit diesen. Blumenkränze mit gelben und rote Federn wurden an die Hauseingangstür gehangen und versprachen Wohlstand. Gepflückte Kräuter unter dem Kopfkissen sollten den Schläfer von der Zukunft träumen lassen. Wenn Sie sich einen Johanniskrautzweig in die Tasche stecken, dann können Sie Hexen erkennen, so sagt es die Überlieferung.

Auch im Gartenjahr hat der "Stillstand der Sonne" seine Bedeutsamkeit. Die Sommersonnenwende bedeutet für viele Pflanzen in der Natur und im Garten den Höhepunkt des Jahres. Überall blüht es nun in Hülle und Fülle. Heute gepflückte Heilkräuter sollen eine besonders starke Wirkung entfalten, da sie die gesamte Sonnenenergie förmlich „aufsaugen“. Ausgerissenes Unkraut im Garten soll spärlicher nachwachsen und einen Versuch ist dies zumindest wert!

In der Literatur und der Musik hat sie Sommersonnenwende ebenfalls ihren Platz gefunden. Bereits Shakespeare hat seine Komödie „Ein Sommernachtstraum“ in der Zeit der Sommersonnenwende angesiedelt und die Zeit, in der die Welten der Naturgeister und der Menschen ganz nah beieinanderliegen, literarisch verarbeitet. Auch Richard Wagner nahm dieses Ereignis in seiner Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ auf.

In Skandinavien wird Mittsommer genauso überschwänglich gefeiert wie Weihnachten. Die Familie trifft sich meist im Garten und es wird gemeinsam gegrillt, Feuer angezündet und an Fackelumzügen teilgenommen.

Vielleicht nutzen auch Sie diesen Tag und genießen den Feierabend mit Ihren Liebsten im Garten und essen gemeinsam. Ein kleines Ritual können auch Sie daheim durchführen: Schreiben Sie doch in der Nacht der Sommersonnenwende Ihren Herzenswunsch auf ein Stück Papier und verbrennen Sie es anschließend. Ist dies ein wirklicher Herzenswunsch, so wird er sich erfüllen, so heißt es… Außerdem halten kleine Eichenzweige auf dem Fensterbrett Hexen fern.

Egal ob Sie an Legenden glauben, genießen Sie die lauen Sommernächte in Ihrem Garten und mit Ihrer Familie! Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei!