Frühlingsfarbenrausch

Mittendrin im Frühlingsfarbenrausch!

Was wäre der Frühling ohne den Gartenklassiker? Tulpen (Tulipa) gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und bezaubern jedes Jahr aufs Neue mit Ihrer Farbenpracht.

Die bunten Tulpen gehören zu den geschichtsträchtigsten Pflanzen auf der Welt. Wie keine andere Frühlingsblume haben Tulpen den Menschen den Kopf verdreht und letztendlich auch viele ihrer Liebhaber in den Ruin getrieben. Ihre „Karriere“ begann in Persien, wo das Verschenken der Tulpe als Liebeserklärung galt. Bereits um 1050 zierten dort Wildtulpen die Gärten der Reichen und Mächtigen. Schnell wuchs ihr Bekanntheitsgrad über die Grenzen Asiens hinaus. Um 1554 gelangten die ersten Blumenzwiebeln der exotischen Pflanze nach Europa. Hier entfachte sie vor allem in den Niederlanden ein „Sammelfeuer“. Die Zwiebelblumen waren vor allem bei reichen Bürgern und dem Adel sehr begehrt. Dominierte zu Beginn noch der Tausch, so entstand nach kurzer Zeit ein Wettbewerb um die prachtvollsten Sorten: die Tulpenzwiebeln wurden schnell zu einem Statussymbol und einem Spekulationsobjekt. Die Tulpe avancierte zu einer kaum bezahlbaren Kostbarkeit. Die Preise schossen auf Grund der großen Nachfrage in die Höhe. Auch untere Gesellschaftsschichten waren dem Tulpenfieber verfallen. Die niederländische Regierung beendete um 1637 mit gesetzlichen Maßnahmen gegen die Spekulation mit den Zwiebeln den „Tulpenrausch“ und so mancher Bauer verlor Haus und Hof.

Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts hatte sich durch intensive Kreuzungen und Selektionszüchtung ein großes Sortenspektrum entwickelt. Waren es zur damaligen Zeit noch etwa 800 Tulpensorten, so sind es mittlerweile wohl bereits etwa 5.000 Sorten, deren Ursprung, vorallem bei alten Sorten, kaum mehr bekannt ist. Da Mutationen bei Tulpen recht häufig vorkommen, treten zudem jedes Jahr immer neue Zuchtformen auf. Bereits seit einigen hundert Jahren versucht man, die Frühlingsblüher in Gruppen zusammenzufassen: 15 Klassen differenziert man heute. Ein spezielles Gremium, die königliche Vereinigung der Blumenzwiebelzüchter in Holland, legt dazu die charakteristischen Eigenschaften dieser Gruppierungen fest.

Zwischen März und Mai treibt die Tulpe je nach Art ihre glockenförmigen Blüten aus der Zwiebel. Die Blütenfarbe variiert dabei von weiß, gelb, orange, rosa, hell- und dunkelviolett über blau bis schwarz. Der Blütenkelch, meist nur einer pro Stängel, öffnet sich mit fortschreitender Blütendauer, bis die Blütenblätter gänzlich abfallen und nur noch der Stempel mit den Staubblättern zu sehen ist. Nach der Blüte, wenn diese zu welken beginnen, empfiehlt sich der Rückschnitt der Blüte selbst. Damit wird die Samenbildung verhindert und die Tulpen können mehr Reservestoffe in ihren Zwiebeln einlagern. Die Kraft aus dem Stängel und aus den Blättern geht dann in die Zwiebel.

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